Beschluss: zur Kenntnis genommen

„Mühlsteinrevier RheinEifel“ nicht auf Vorschlagsliste für UNESCO-Welterbe

 

Das „Mühlsteinrevier RheinEifel“ ist von der zuständigen Kultusministerkonferenz nicht auf die nationale Vorschlagsliste (Tentativliste) für die Aufnahme in die UNESCO-Liste des Kultur- und Naturerbes der Welt nominiert worden. Die Entscheidung wurde von den Verantwortlichen des Zusammenschlusses der Stadt Mayen, der VG Vordereifel mit den Gemeinden Ettringen und Kottenheim, der VG Mendig mit der Stadt Mendig und der Stadt Andernach sowie des Landkreises Mayen-Koblenz enttäuscht zur Kenntnis genommen. Damit ist es nicht gelungen, die historischen Mahl- und Mühlsteinbrüche in den kommenden Jahren als UNESCO-Welterbe zu etablieren. Dass das interkommunale Projekt jetzt nicht auf der Tentativliste stehe, sei aber keine Entscheidung gegen das Projekt, sondern für die Projekte, die es auf die Liste geschafft haben.

 

Dabei habe man gehofft, gute Argumente für die Aufnahme in die nationale Vorschlagsliste zu haben, denn das „Mühlsteinrevier RheinEifel“ sei ein besonderes und außergewöhnliches Zeugnis einer 7.000-jährigen kulturellen Tradition. Es stehe für Kontinuität und Wandel einer Technik, mit deren Hilfe es möglich war, Getreide zu Mehl zu mahlen. Das Revier (Mayener Grubenfeld, Ettringer Lay, Kottenheimer Winfeld, Mendiger Lavakeller und der Andernacher Hafen), Ergebnis eines jahrtausendelangen Abbaus von Basaltlava, spiegele dabei die Wechselwirkungen zwischen dem Menschen und seiner Umwelt wider. Da die Welterbeliste bislang keine Stätte der Mühlsteinproduktion aufführt, wäre mit der Aufnahme des Mühlsteinreviers RheinEifel eine Lücke im Bestand der UNESCO-Welterbestätten geschlossen worden.

 

In der Bewertung wurde das Mühlsteinrevier grundsätzlich als „bemerkenswertes Beispiel einer überlieferten menschlichen Bodennutzung und einer darauf aufbauenden Siedlungsform“ dargestellt. Und auch das Engagement der Bewohnenden vor Ort sei groß gewesen und im Prozess der Tentativantragsvorbereitung hätten sich Austausch und Kommunikation zwischen den Gemeinden verstärkt. Das Potential zum außergewöhnlichen universellen Wert (OUV) sei allerdings nicht ausreichend.

 

Ein Kritikpunkt war das Kletterangebot in den Layen. Ein Punkt, der aber in ähnlicher Form in anderen Welterbestätten nicht bemängelt wurde und dort auch Teil eines umweltverträglichen Tourismusangebots sei. Ein bemängelter, kompletter Maßnahmenkatalog, der beispielsweise die „Wahrnehmung der Trägerschaft öffentlicher Belange“ vorsehe sei, laut der Auskunft beratender Institutionen, erst zu einem späteren Zeitpunkt und noch nicht zum Zeitpunkt der Antragsstellung notwendig gewesen. Das vom Fachbeirat angemahnte Landschaftsschutzkonzept liege zudem vor. 

 

Der Vorsitzende führt aus, dass man von dem vorgelegten Konzept, dass der Arbeitskreis seit 2015 erarbeitet hat, sehr überzeugt gewesen sei. Leider habe es sich nicht gegen eine anerkannt starke Konkurrenz durchsetzen können, um auf der Tentativliste aufgenommen zu werden. Wir gratulieren deshalb allen erfolgreichen Projekten und drücken den Verantwortlichen die Daumen auf ihrem Weg zum UNESCO-Welterbe. Trotz allem haben wir mit der Aufarbeitung und der Zusammenführung der Geschichte unserer Stätten der Mühlsteinproduktion einen wichtigen Beitrag geleistet, um zukünftig ein starkes Stück Heimat national und international bekannter zu machen.