Sitzung: 27.09.2023 Verbandsgemeinderat Mendig
Beschluss: einstimmig beschlossen
Vorlage: 950/515/2023
Beschluss:
Der Verbandsgemeinderat nimmt den vorgestellten Sachverhalt zur Kenntnis und erteilt den Auftrag zur Erstellung einer Studie zur optimierten Eigenstromversorgung der Verbandsgemeinde, Stadt und Ortsgemeinden im Sinne einer Energieregion an das Büro Simon Process Engineering GmbH i.H.v. 19.040 EUR. Gleichzeitig stimmt der Verbandsgemeinderat der außerplanmäßigen Auszahlung zu.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig X
Zustimmungen ./.
Ablehnungen ./.
Stimmenenthaltungen 1
Sachverhalt:
Die
Verbandsgemeinde Mendig ist dem Kommunalen Klimapakt beigetreten. In der
Sitzung des Verbandsgemeinderates wurde beschlossen, dass die Verbandsgemeinde
für Ihre Liegenschaften und die der verbandsgemeindeangehörigen Gemeinden
Möglichkeiten für eine Eigenstromversorgung in Form eines Bilanzkreises untersuchen
und umsetzen möchte.
Insbesondere im
vergangenen Jahr waren die drastischen Veränderungen der Preise für Strom u.
Gas für jedermann festzustellen und haben letztlich an vielen Stellen vor Augen
geführt, dass mit Aufbau einer Eigenstromversorgung aus erneuerbaren Energien
neben den klimapolitischen und umwelttechnischen Gesichtspunkten auch eine
bessere Planungssicherheit erreicht werden kann.
Ziele sind daher
die Verbesserung der Versorgungssicherheit, Verbesserungen für den Klimaschutz
sowie Kostenvorteile durch langfristige Stabilisierung der Strompreise.
Aufgrund des
Beschlusses im Verbandsgemeinderat hatte die Verwaltung mit Herrn Prof. Dr.
Ralf Simon Kontakt aufgenommen, der bereits fundierte Kenntnisse auf diesem
Gebiet vorweisen kann, derzeit mehrere Kommunen in ähnlicher Fragestellung
betreut und bereits erste Energieregionen mit Bilanzkreisen mit aufbauen
konnte.
Ziel der
Energieregion ist es, einen möglichst energieautarken regionalen Verbund zu
schaffen, dessen Bilanzkreis sich erneuerbar u. hocheffizient über die
Verbrauchssektoren mengenmäßig u. zeitlich ausgleicht[1].
Quelle: SiPE – Simon Process
Enginieering GmbH
Der Aufbau einer
Energieregion erfolgt in mehreren Phasen.
·
Phase 1 Start mit einer Keimzelle,
virtueller Bilanzkreis
Quelle: SiPE – Simon Process
Enginieering GmbH
·
Phase 2 Ausbaustufe,
Erweiterung um andere juristische Personen, realer Bilanzreis
Quelle: SiPE – Simon
Process Engineering GmbH
·
Phase 3 Zielstufe, Erweiterung um die
Wärmeversorgung bzw. Sektorkopplung bei ausreichend regional erzeugten CO2-freien
Strommengen
Quelle: SiPE – Simon
Process Engineering GmbH
Zunächst müssen die
möglichen Potentiale und Bedarfe ermittelt werden, um daraus ein mögliches
Konzept zum Aufbau und Betrieb einer Energieregion zu erstellen. Im Rahmen
dieser Studie wird auch geprüft, ob die Energieerzeugung am wirtschaftlich
geeignetsten Standort, d.h. mit den niedrigsten Erzeugungskosten Vorteile für
alle Standorte bietet.
Technisch kann dies
durch möglichst große PV-Anlagen erfolgen (z.B. große Dachflächen, große
Freiflächen etc.). Dafür wird in einem ersten Schritt die Ausgangssituation
erfasst, um darauf aufbauend ein energietechnisches u. energiewirtschaftliches
Konzept zu erstellen. Diese Ergebnisse fließen ein in eine Umsetzungsstrategie,
eine Wirtschaftlichkeitsberechnung ein und berücksichtigt zudem auch die
Umweltauswirkungen.
Für die Erstellung
der Studie durch die Simon Process Engineering GmbH liegt der Verwaltung ein
Honorarangebot vor. Der Angebotspreis beläuft sich auf 16.000 EUR zzgl. MwSt.
(19.040 EUR brutto). Der Zeitraum für die Erstellung der Studie beträgt ca. 12.
Wochen ab Auftragserteilung.
[1] Quelle: Zukunftsvertrag Rheinland-Pfalz 2021 bis 2026, Kapitel 2 – Konsequenter Schutz von Klima und Umwelt, Seite 29 ff.