Sitzung: 27.04.2022 Verbandsversammlung Forstzweckverband
Beschluss: einstimmig beschlossen
Vorlage: 963/012/2022
Beschluss:
Die Verbandsversammlung beschließt, ab sofort bis zum 31.12.2023 die
Bewirtschaftung der Wälder der Verbandsmitglieder durch den Unternehmereinsatz
durchführen zu lassen.
Das Forstamt wird beauftragt, die Ausschreibung des Unternehmereinsatzes,
mit der Verlängerungsoption um 3 Jahre, vorzunehmen und die Vergabe an den
wirtschaftlich günstigsten Bieter durchzuführen.
Der wechselseitige, ergänzende Personaleinsatz bleibt weiterhin möglich.
Die Verwaltung wird beauftragt, parallel eine Personalakquise Anfang 2023
durchzuführen und die Arbeitsmarktlage zu sichten. Der Forstzweckverband wird
hierüber informiert.
Zusätzlich werden Kooperationsmodelle geprüft. Sollten sich konkrete
Möglichkeiten ergeben, werden diese ebenfalls im Forstzweckverband erörtert.
Nach Ablauf des Probezeitraums wird erneut über die Angelegenheit
beraten.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig |
X |
Zustimmungen |
./. |
Ablehnung |
./. |
Stimmenenthaltungen |
./. |
Sachverhalt:
Es wird auf das Anschreiben an die Verbandsmitglieder des
Forstzweckverbandes Ettringen-Rieden vom 04.02.2022 Bezug genommen.
Zwischenzeitlich hat der zweite Waldarbeiter des Forstzweckverbandes
Ettringen-Rieden seine Anstellung gekündigt. Ab dem 01.07.2022 stehen dem
Forstzweckverband somit keine eigenen Arbeitskräfte mehr zur Verfügung.
In Zusammenarbeit zwischen dem Revierleiter, dem Forstamt Ahrweiler und
der Verbandsgemeindeverwaltung wurden mögliche Lösungsvorschläge erarbeitet.
Neueinstellung zweier Waldarbeiter:
Pro-Argumente |
Contra-Argumente |
Die Waldarbeiter
sind ständig verfügbar. |
Personalkosten belaufen sich für zwei Waldarbeiter auf rd. 120.000 EUR. |
Die Waldarbeiter haben nach einer Einarbeitungszeit die Ortskenntnis im
Wald |
Auch Kosten für Lehrgänge, Schutzkleidung etc. fallen an. |
Die Waldarbeiter setzen sichere und wertschöpfende Arbeitsverfahren
ein. |
Bei Abwesenheit eine Waldarbeiters, z. B. durch Urlaub kann der
verbleibende Waldar-beiter verschiedene Arbeiten aufgrund
arbeitssicherheitstechnischer Gründe nicht alleine durchführen. Für diesen
Zeitraum muss dieser anderweitig beschäftigt werden, z. B. durch
wechselseitigen Einsatz in Nachbarrevieren. |
Be einer
Neueinstellung bleiben Arbeits-plätze in der Region erhalten. |
Derzeitige
Arbeitsmarktlage (Personal-mangel) |
Fehlende Hiebsmengen durch Käferkalamität |
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Zwei Waldarbeiter verursachen höhere Kosten gegenüber dem
Unternehmerein-satz |
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Zeitaufwand für
Personalsachbearbeitung beim Forstamt Ahrweiler und der
Verbands-gemeindeverwaltung Mendig |
Unternehmereinsatz:
Pro-Argument |
Contra-Argument |
Für den Unternehmereinsatz fallen geringere Kosten an im Vergleich zu
den Personalkosten zweier Waldarbeiter. Einsparung
in etwa 75.000 EUR |
Den Unternehmen fehlt die Ortskenntnis im Wald. |
Die Unternehmen werden nur bei Bedarf eingesetzt und verursachen in der
Zwischenzeit keine Kosten (Personalkosten für die Waldarbeiter fallen
hingegen durchgehend an). |
Die Bindung zu den Waldbesitzern fehlt. |
Projekte können in kürzerer Zeit durchge-führt werden. |
Die Verfügbarkeit in Notfällen, z. B. nach Sturmereignissen ist nicht
einschätzbar. |
Einsparung bei den Ansätzen für Kostener-stattungen an den
Forstzweckverband Ettringen-Rieden für den Waldarbeiter-einsatz. |
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Der kombinierte Einsatz ist einfacher, da die Unternehmen immer alle
Gerätschaften vor Ort haben. |
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Vergleich Waldarbeiter- und Unternehmereinsatz:
Nach Berechnungen des Forstamtes fallen für den Waldarbeitereinsatz
(inkl. Rückekosten) pro Festmeter etwa 50 bis 60 EUR an. Die Kosten für den
Unternehmereinsatz (inkl. Rückekosten) betragen zwischen 25 bis 35 EUR pro
Festmeter.
Bei einem Holzeinschlag von 3.000 fm ergibt dies eine Einsparung von
75.000 EUR bei Annahme des Höchstbetrages (60 EUR/fm bzw. 35 EUR/fm).
Die Verwaltung empfiehlt, insbesondere im Hinblick auf die derzeitige
Arbeitsmarktlage, zunächst den ausschließlichen Unternehmereinsatz der
Neueinstellung von Waldarbeitern vorzuziehen. Nach einem Probezeitraum von ca.
2 Jahren sollte ein Resümee gezogen werden, ob sich der Unternehmereinsatz
bewährt hat oder ob der Forstzweckverband Ettringen-Rieden wieder auf den
Einsatz eigener Waldarbeiter setzt. Gleichzeitig sollte die Arbeitsmarktlage
nicht aus den Augen verloren werden.
Langfristig gesehen steht die Möglichkeit der Fusion mit Nachbarrevieren
oder Staatswald im Raum. Diese Möglichkeit wird aufgegriffen, wenn sich
interessante Perspektiven eröffnen.
Hinweis von Herr Braun:
Pflanzungen und die Pflege der Pflanzen in Folgejahren durch Baumschulen ist
grds. möglich. Muss auch ausgeschrieben werden