Sitzung: 08.12.2021 Verbandsgemeinderat Mendig
Beschluss: einstimmig beschlossen
Vorlage: 950/186/2021/1
Beschluss:
Der Verbandsgemeinderat nimmt den vorgestellten Sachverhalt zustimmend
zur Kenntnis und folgt der Empfehlung des Werkausschusses. Er stimmt dem
Abschluss einer Zweckvereinbarung mit dem Wasserversorgungszweckverband
„Maifeld-Eifel“ über den Aufbau und Betrieb einer gemeinsamen
Ersatzwasserversorgung zur verbesserten Sicherstellung der
Trinkwasserversorgung grundsätzlich zu. Die Werkleitung wird beauftragt, die
Zweckvereinbarung auszuarbeiten und beschlussreif zur Entscheidung vorzulegen.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig |
X |
Zustimmungen |
./. |
Ablehnung |
./. |
Stimmenenthaltungen |
./. |
Sachverhalt:
Die Verbandsgemeindewerke der
VG-Mendig und der Wasserversorgungszweckverband „Maifeld Eifel“ (WVZ) haben im
Jahr 2017 mit der Konzeption zum Aufbau und Betrieb einer gemeinsamen
Ersatzwasserversorgung begonnen. Zielsetzung war hierbei, eine Verbesserung der
Versorgungssicherheit für beide Versorgungsgebiete zu erreichen.
Der WVZ betreibt im nördlichen Versorgungsgebiet im Bereich Weibern
mehrere leistungsstarke Gewinnungsanlagen. Es handelt sich dabei insbesondere
um den Tiefbrunnen VII und VIII Weibern, sowie um die Quellen I und II Weibern.
Die genannten Anlagen verfügen über Wasserrechte in Höhe von insgesamt
1.250.000 m³ pro Jahr.
Das Wasser wird insbesondere zur Versorgung der Verbandsgemeinden
Brohltal (mit Wasserabgabe an den Stadtteil Ramersbach, Stadt Bad
Neuenahr-Ahrweiler) und Vordereifel benötigt. Darüber hinaus wird das
nitratarme Wasser für die Verschneidung mit nitratbelastetem Rohwasser der
Wasservorkommen in Kruft und in Münstermaifeld-Metternich benötigt.
Ein längerer Ausfall der Gewinnungsanlagen kann im nördlichen
Versorgungsgebiet nicht kompensiert werden und würde dort zu Problemen in der
Wasserversorgung führen. Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit plant der
WVZ den Aufbau einer leitungsgebundenen Ersatzwasserversorgung mit Zusatzwasser
vom Hochbehälter Weißenthurm bis zum Hochbehälter Gänsehals.
Dabei kann das Zusatzwasser bereits derzeit über das bestehende
Vorsystem vom Hochbehälter Weißenthurm bis zum Wasserwerk Kruft transportiert
werden. Von dort aus soll es als Ersatzwasser über die bestehende
Transportleitung rückwärts bis zum Hochbehälter Gänsehals gefördert werden.
Hierzu ist der Neubau von drei Pumpstationen vorgesehen.
Die Verbandsgemeinde Mendig kann über diese Ersatzwasserversorgung
ebenfalls versorgt werden, sollte es bei den Gewinnungsanalangen des
Wasserwerks zu größeren Störungen kommen. Hierzu sollen mehrere Übergabestellen
eingerichtet werden.
Der WVZ und die Verbandsgemeindewerke Mendig planen zur
Versorgungssicherheit die Realisierung dieser Ersatzwasserversorgung.
Der Aufbau der Ersatzwasserversorgung entspricht der aktuell
veröffentlichten „Wasserstrategie 2050“ der Bundesregierung, welche neben dem
Erhalt der örtlichen Wasserversorgung zur Sicherung der Versorgungssicherheit –
auch in Folge des Klimawandels – den Aufbau von Wasserverbünden begrüßt und
fordert.
Die Überlegungen der beiden Wasserversorgungsunternehmen zur
Ersatzwasser-versorgung und Verbundlösung entsprechen daher exakt dieser
langfristigen Strategie.
Mit Umsetzung der vorgesehen Maßnahmen kann die Ersatzwasserversorgung,
unter Rückgriff auf die vorhandene Infrastruktur mit einem verhältnismäßig
geringen Aufwand aufgebaut werden.
In diesem Zusammenhang ist der Abschluss einer Zweckvereinbarung
vorgesehen, die einerseits im Wesentlichen Regelungen für den Bau neuer und
andererseits die Nutzung der bestehenden Wasserversorgungsanlagen und
Vorsysteme der beiden Wasserversorger beinhaltet. Der Entwurf der
Zweckvereinbarung, sowie weitere Informationen zur geplanten
Ersatzwasserversorgung sind als Anlagen
beigefügt.
Der Werkausschuss hat hierzu am 7.11.2021 vorberaten und sich einstimmig
für den Abschluss einer Zweckvereinbarung mit dem WVZ über den Aufbau und
Betrieb einer gemeinsamen Ersatzwasserversorgung ausgesprochen.