Beschluss: einstimmig beschlossen

Im Rahmen der Sitzung stellte Herr Nicolas Junglas die historische Raumanalyse dem Gremium vor.

 

Beschluss:

Der Rat nimmt den aktuellen Sachstand zustimmend zur Kenntnis.

 

Abstimmungsergebnis:

 

Einstimmig

X

Zustimmungen

./.

Ablehnung

./.

Stimmenenthaltungen

./.

 

 


Sachverhalt:

 

Vorbemerkung

Die Arbeiten am Welterbeprojekt haben in den letzten Wochen und Monaten einen sehr konkreten Stand erreicht. Nachdem die vom Land Rheinland-Pfalz, Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK), beauftragte Voruntersuchung durch Prof. Dr. Helmuth Albrecht, TU Bergakademie Freiberg, im April/Mai letzten Jahres mit dem Ergebnis vorgelegt wurde, das eine erfolgreiche Bewerbung des Eifeler Mühlsteinreviers um den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes machbar sei, hat das Ministerium die in der Arbeitsgemeinschaft Eifeler Mühlsteinrevier zusammengeschlossenen Kommunen aufgefordert, bis zum Juni diesen Jahres einen Vorantrag einzureichen, dem eine vertiefende und positive Begutachtung vorangehen soll. In dieser Untersuchung sollte vor allem eine Vergleichsanalyse aller Mühlsteinreviere der sog. Alten Welt (= geo-kultureller Raum: Europa und Mittelmeerraum) eingebunden sein, die den universellen Wert des beantragten Welterbegutes nachweist. Ferner wurde von den antragstellenden Kommunen erwartet, dass ihre Vertretungsorgane eine Bewerbung um einen Platz in der sog. Tentativliste beschließt. Und schließlich sollte die Bevölkerung bejahend in diesen Prozess eingebunden sein.

 

Forschung

Nach eingehender Beratung der im August beteiligten Kommunen wurde mit der vom Land gewünschten Begutachtung ebenfalls Prof. Dr. Albrecht durch die Arbeitsgemeinschaft beauftragt.

Diese Begutachtung, insbesondere die der Vergleichsanalyse, bedurfte einer Reihe von wissenschaftlicher Zuarbeit. In weiser Voraussicht waren vom Arbeitskreis seit Ende 2019 verschiedene Untersuchungen und Erhebungen im Rahmen von Werkverträgen an profilierte Wissenschaftler vergeben worden.

Der umfangreichste Auftrag ging an den Dipl. Geogr. Joern Kling, Bonn, der seit 2005 im Zusammenhang mit dem Vulkanpark-Projekt und dem Naturschutzgroßprojekt für die verschiedensten Beteiligten eine historisch-geografische Landesaufnahme, vorwiegende des Untertagebaus, in Mendig und Mayen durchgeführt hat. Nunmehr sollte aber der Blick nicht nur nach unten, sondern auch auf die oberirdischen Sachzeugen gerichtet werden. In Mendig einerseits, sowie in Kottenheim, Ettringen und Mayen andererseits hat er in der zurückliegenden Zeit alle erhalten Sachzeugen des Mühlsteinbetriebes kartiert. Das reicht von den über- und untertägigen Grubenbildern, über die Göpel, Kräne, Arbeitsplätze, über Gleise, Bremsberge, Rampen, bis hin zu den Schächten, Plattformen, Seierten und anderes mehr. Für jeden Standort wurde eine übertägige (Grubenkarte), bei Mendig und Mayen zudem eine untertägige (Geglöckskarte) erstellt. Ferner wurden die Relikte zeitlich eingestuft (Epochenkarte) und – soweit bekannt – auch verborgene Sachrelikte (Archäologische Karte) erstellt. Diese Karte ist nun Basismaterial für die räumliche Abgrenzung des Welterbegutes.

Eine Vergleichsanalyse war ebenfalls schon Anfang des vergangenen Jahres in Auftrag gegeben worden. Bearbeiterin ist die in unserem Raum bestens bekannte Archäologin Vera Holtmeyer-Wild, M.A., Königswinter, die durch eine Reihe von Studien zur vor- und frühgeschichtlichen Reib- und Mühlsteinindustrie der Eifel sich einen Namen gemacht hat. Frau Holtmeyer-Wild ist auch bestens vernetzt in der europäischen Mühlsteinforschung und hat gute Kontakte nach Norwegen, Frankreich, Spanien usw. Mit der Beauftragung von Prof. Dr. Albrecht ist diese Studie im engen Benehmen mit den Gutachtern erstellt worden. Nunmehr ist die Vergleichsstudie soweit bearbeitet, dass sie in das Gutachten unmittelbar einfließt und dessen Bestandteil wird. Als Ergebnis lässt sich schon jetzt konstatieren, dass das Mühlsteinrevier tatsächlich das einzige Gewinnungsgebiet ist, das über 7.000 Jahre fast kontinuierlich Reib- und Mühlsteine produzierte und von dem noch Sachzeugen aus rund 2.000 Jahren erhalten sind. Diese Merkmale kann kein anderes Mühlsteinrevier im genannten geo-kulturellen Raum vorweisen. Die Vergleichsstudie ist, soweit sie für die Begutachtung erforderlich ist, nunmehr abgeschlossen und an Prof. Dr. Albrecht gegangen. Es wäre aber sinnvoll, diese Studie in Zukunft mit dem Ziel fortzusetzen, eine europäische Datenbank aller Brüche zu erstellen. Der Bereich Wissenschaft beschäftigt sich damit in Abstimmung mit Herrn Prof. Dr. Albrecht.

Um Forschungen und Erkenntnisse im historischen Bereich des Mühlsteinbetriebes einzuleiten und auszubauen, war im Fachbeirat Eifer Mühlsteinrevier durch die Vertreter des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) eine Quellenrecherche in den einschlägigen Archiven (Koblenz, Duisburg) empfohlen worden. Unter der Leitung von Prof. Margret Wensky hat ein Student der Uni Bonn, Michael Ventur, diese mühevolle Arbeit absolviert. In der Zwischenzeit liegt ein umfängliches Quellenverzeichnis nebst Inhaltsbeschreibung und Register vor. Diese Erhebung wird derzeit durch Recherchen von AK-Mitglied Sylvia Mintgen-Bömerich, Mendig, in den hiesigen kommunalen Archiven fortgesetzt bzw. ergänzt. Mit diesen Daten lässt sich nun ohne großen Vorlauf direkt historisches Datenmaterial für die Antragsbegründung nutzen. Ferner wurde gleich eine Studentin, Paula Zeiler, Bonn, mit einem Thema (Mühlsteinbetrieb Anfang 19. Jahrhundert) als Masterarbeit betraut. Das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte Bonn verfügt auch über eine profilierte Abteilung Sprach- und Dialektforschung. Dort wird derzeit von Sarah Puchert, M.A., Bonn, der technische, volkskundliche Wortschatz des Mühlsteinbetriebs auf Besonderheiten und Eigenarten untersucht, die es womöglich nur hier gibt und identitätsstiftend waren.

Eine weitere Untersuchung bezog sich auf die Infrastruktur des gesamten Mühlsteinreviers, der Pellenz und den Hafen in Andernach. Im Rahmen einer sog. historischen Raumanalyse sollte einerseits die Entwicklung dieses Industriereviers analysiert und andererseits die erhaltenen Sachzeugen aufgezeigt werden. Mit dieser Arbeit wurde der Germanist und Historiker Junglas, MA., , im Oktober beauftragt. Des Weiteren wurde Herr Junglas als Verstärkung im wissenschaftlichen Bereich als kompetent und bereits aus früheren Kontakten im Rahmen der Welterbestellung zur Durchführung von Aufgabenstellungen die sich aus dem Gutachten von Herrn Prof. Dr. Albrecht ergeben, favorisiert.

Die Ergebnisse liegen nun vor. Sie zeigen, dass zum Mühlsteinbetrieb nicht nur der Hafen in Andernach, sondern auch der Raum von dort zu den Mühlsteinbrüchen zum Revier gehört. Aus einem Zeitraum von über 2.000 Jahren verfügt dieses Gebiet über eine Menge von Elementen, Relikten, Strukturen und Sachzeugen, die es als Revier noch heute erkennen lassen. Neben dem herausragenden Denkmal des „Alten Krahns“ gehören dazu die Verkehrswege. So sind von der direkten Verbindung noch die römisch-mittelalterliche Straße (z.B. die Mayener Hohl, Andernach), die neuzeitliche Straße (Aktienstraße mit Mautstationen bzw. B 256) erhalten. Dazu gehören die Wasserwege (Segbach, Krufter Bach, Nette), aber auch die Eisenbahn (Trasse, Bahnhöfe, Verladerampen). Zur militärischen Sicherung dieser Infrastruktur zählen aber auch die Kette der Höhenbefestigung der römischen Zeit (z.B. Katzenberg, Mayen), als auch des Mittelalters und der Neuzeit (z.B. Burg Wernerseck, Ochtendung und Weißer Turm, Weißenthurm). Wie viel davon in ein Welterbegut oder auch nur in eine Pufferzone Berücksichtigung findet, ist derzeit noch offen. Kran und Hafen Andernach sollen in Abstimmung mit Herrn Prof. Dr. Albrecht aber auf jeden Fall Teil eines möglichen seriellen Welterbeguts werden.

Im Gutachten von Prof. Dr. Albrecht war auch der Aspekt der sog. assoziierten Baukultur angesprochen worden. Gemeint ist damit eine unmittelbar mit dem Mühlsteinbetrieb verbundener sozialer und kulturelle Ausdruck. Gibt es in den Orten Viertel, in denen die Akteure des Mühlsteinbetriebes (Layer, Steinhauer usw.) lebten? Gab es Unternehmer-Villen? Und hat sich eine eigene Architektursprache entwickelt? Zu guter letzt sollten auch den vielen künstlerischen Ausdrucksformen, etwa Plastiken, Reliefs, in Form von Kunstobjekten oder Objekten der Alltagskultur erfasst und für eine Antragsbegründung genutzt werden. Mit dieser Untersuchung wurde ebenfalls Herr Junglas, MA, beauftragt, der derzeit im Untersuchungsraum alle Häuser und Kleindenkmäler der Basaltlava-Ära aufnimmt und qualitativ bewertet. Prof. Dr. Albrecht wurde vorab eine Auswahl von Paradebeispielen (Bahnhöfe, Unternehmervillen, Arbeiterhäuser etc.) bereits jetzt vorgestellt.

 

Begutachtung

All die hier genannten und zum Teil auch fortzusetzenden Untersuchungen flossen in die laufende Begutachtung von Prof. Dr. Albrecht ein. Dieser arbeitet zusammen mit Dipl. Ing. (FH) Anita Kuisle, M.A., Büro für Technikgeschichte, München, an der vom MWWK, Mainz, gewünschten gutachterlichen Empfehlung. Dabei ging es vor allem um die Frage, ob und wie ein erfolgreicher Welterbeantrag gestellt werden kann. Albrechts Arbeit hatte in den zurückliegenden Monaten, soweit das der Austausch mit dem AK erkennen lässt, immer mehr an Konturen gewonnen. Es zeichnete sich eine Empfehlung ab, die sich nun allein auf den Mühlsteinbetrieb beschränkt und andere Subthemen (Werkstein-, Schotterherstellung) auslässt. Über den Mühlstein als ein zentrales Kulturgut agrarischer Gesellschaften lässt sich die Einzigartigkeit, die ein Welterbe auszeichnen muss, begründen. Das Mühlsteinrevier wird sich in dem noch dünn besetzenden Feld der UNESCO-Industriedenkmäler bewerben und dort gerade wegen der zentralen Bedeutung des Mühlsteins eine wichtige Lücke im bestehenden Welterbegut schließen können. Genau hier liegt die große Chance einer hoffentlich erfolgreichen Bewerbung.

Das Gutachten von Albrecht/Kuisle wurde zum 30.03.21 fristgerecht vorgelegt und kommt zu einer sehr positiv ausfallenden Bewertung und einer ergänzenden Zeile im Begleitbrief:

 

Wie Sie dem Gutachten entnehmen können, fällt es positiv für die Welterbewürdigkeit

des Eifeler Mühlsteinreviers aus und empfiehlt die Bewerbung des Eifeler Mühlsteinreviers

für die vom Land Rheinland-Pfalz zu erstellende Bewerbungsliste für die neue bundesdeutsche

Tentativliste für das UNESCO-Welterbe. Falls es gewünscht wird, wären Frau Kuisle und ich

bereit, im Rahmen zweier weiterer Honorarverträge als Arbeitsgemeinschaft die Ausarbeitung

des notwendigen Tentativlisten-Antrages zu übernehmen. Über die Details für diesen Auftrag

wäre noch zu verhandeln. Auf jeden Fall wäre eine baldige Auftragserteilung wünschenswert,

da nach meinem Kenntnisstand der Tentativlisten-Antrag bis Ende Juni 2021 dem Land

Rheinland-Pfalz vorliegen muss.“

 

Mit dieser positiven Bewertung soll dann der eigentliche Vorantrag erstellt werden, dessen Bearbeitung dann zweckmäßigerweise die Gutachtergemeinschaft Prof. Dr. Albrecht und seine Kollegin Frau Kuisle übernehmen sollten. Für den Arbeitskreis stellt sich die Beauftragung der beiden sehr geeignet dar, da bei beiden die Sachkompetenz und die Kenntnis um die Verfahrensabläufe vorhanden ist.

Bei diesem Vorantrag, der bereits an bestimmte formelle Voraussetzungen gebunden ist, wird es sich um ein professionell ausgearbeitetes Werk handeln, bei dem zur Gestaltung des wissenschaftlichen Inhalts auch Grafiker und Fotografen benötigt werden. Dieser Vorantrag ist bis Ende Juni in Mainz dem Ministerium vorzulegen. In diesem Zusammenhang fand ein weiterer Besuchstermin von Herrn Prof. Dr. Albrecht und Frau Kuisle im Mai statt.

Frau Kuisle und Prof. Albrecht sowie die zuständige Referentin des MWWK, Frau Dr. Stockhammer, dankten dabei für die ausgezeichnete Vorarbeit, die schon geleistet worden ist und man so nicht kenne. Daran würde man erkennen, dass man hier mit Herzblut hinter dem Vorhaben der Anerkennung der Region als UNESCO-Welterbe stünde.

Das Land seinerseits kann nach Abgabe der Bewerbung zwei Listenplätze vergeben. Da mit mehr Bewerbungen gerechnet wird, soll eine landesinterne, auf fachliche Basis gestellte Auswahl stattfinden, wozu ein Expertengremium berufen wird. Bis zum 31. Oktober hat das Land dann Zeit zwei Bewerbungen um Aufnahme in die Tentativliste bei der Kultusministerkonferenz (KMK) einzureichen. Bisweilen ist bekannt, dass neben dem Mühlsteinrevier auch die Sayner Hütte und das Moseltal entsprechende Bewerbungen abgeben möchte.

 

Welterbegut

Nach dem derzeit bekannten Stand, wird eine parzellengenaue, räumliche Abgrenzung des Welterbegutes und seiner Pufferzonen noch nicht verlangt. Trotzdem hat der AK auf der Grundlage der Sachzeugen-Kartierung durch Joern Kling erste, grobe Abgrenzungen erstellt, um bereits jetzt weitere Ermittlungen, Vorprüfungen und Abstimmungen zu veranlassen.

Nach Prof. Dr. Albrecht ist davon auszugehen, dass das potenzielle Gut als Einzeldenkmale und Denkmalzonen nach dem Landesrecht als Ausdruck der Integrität zu schützen ist. Darüber hinaus gehört zu jedem Gut auch eine Pufferzone, damit im gebührend Abstand bereits Rücksicht auf den Charakter des Gutes genommen wird. Im Falle des Mühlsteinreviers wird es sich, anders als viele bekannte Beispiele, um ein sog. serielles Welterbegut handeln. Das ist weder ein Einzelgut, wie etwa ein Bauwerk – wie der Kölner Dom -, noch eine Kulturlandschaft, wie das obere Mittelrheintal. Es handelt sich vielmehr um eine Reihe von Einzelflächen und –objekten, die zusammen ein Welterbegut bilden. Ein gutes Beispiel sind die Dolomiten, deren Welterbe unversehrte Hochgebirgszüge mit zum Teil erheblichen räumlichen Abstand bilden. Zum Teil sind diese Gebirge mit Pufferzonen verbunden.

Der Arbeitskreis hat sich anhand der wissenschaftlichen Ergebnisse mit einer konzeptionellen Umsetzung von Gebietsabgrenzungen als Denkmal- und Pufferzonen auseinandergesetzt. Die daraus erfolgten Abgrenzungen werden zur Zeit mit der Gutachtergemeinschaft erörtert. Das der AK zu diesem frühen Zeitpunkt überhaupt Flächenabgrenzungen vornahm, hat ganz praktische Gründe. Schon jetzt sollen mögliche Probleme des Welterbeschutzes mit der kommunalen Bauleitplanung ermittelt und erörtert werden. Deshalb ist auch eine Fühlungnahme mit den Ordnungsämtern – die auf kommunaler Ebene für das Bergrecht zuständig sind - und Bauabteilungen der beteiligten Verwaltungen angelaufen. Ferner wird an den einzelnen Standorten bestehendes Bergrecht berührt, weshalb auch bald ein Kontakt mit dem Landesamt für Geologie und Bergbau (LGB) aufzunehmen ist. Und schließlich ist als weitere Landesbehörde die Generaldirektion kulturelles Erbe (GDKE) in den Prozess einzubinden. Zwar ist die GDKE von Anfang an am Welterbevorhaben unmittelbar beteiligt und auch im Fachbeirat vertreten, doch fand deren Begleitung zunächst nur durch die Landesarchäologie statt. Hier muss nun auch die Landesdenkmalpflege Mainz und auch die Untere Denkmalschutzbehörde (Kreis MYK) beteiligt werden. Dieser gesamte Sachverhalt bedarf der umsichtigen Vorbereitung, einer eingehenden Ermittlung und Prüfung und schließlich der Beratung in den kommunalen Gremien.

 

Thematische Zuordnung

Es ist für das Antragsverfahren wichtig, die einzelnen Revierteile einem eigenen Themenbereich zuzuordnen, damit man sich unterscheidet und die einzelnen Teile zusammen ein Ganzes ergeben.

 

Daher wurde sich auf folgende Zuordnungen verständigt:

 

Grubenfeld Mayen:

Römischer und Mittelalterlicher Bergbau; Übergang vom Untertagebau zum Übertagebau

 

Grubenfeld Ettringen (Ettringer Lay):

Tagebau des 19. Jahrhunderts in der Gesamtheit aller Produktionsstätten

 

Grubenfeld Kottenheim (Kottenheimer Winfeld):

Zeitlich:                               Übergang vom Mühlsteinbau zur Schottergewinnung

Inhaltlich:            Transportwege / Infrastruktur zwischen Abbaustätte und Bahnhof

 

Grubenfeld Mendig (Lava- und Felsenkeller Mendig):

a)       Untertagebau im Spätmittelalter und der Neuzeit

b)      Nachnutzung Bierkeller

 

Hafenbezirk Andernach:

Fernhandel und Villa Michels

 

Namensanpassung

Das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur empfahl auf Nachfrage eine Revierbezeichnung zu wählen, die in erster Linie aussagekräftig in Bezug auf die Bewerbung ist und man verständigt sich für die zukünftig anzuwendende Revierbezeichnung auf den Titel „Mühlsteinrevier Rhein-Eifel (RheinEifel; Rhein Eifel)“. Dies wird dahingehend begründet, dass der Titel Aussagekräftig zur Maßnahme und die Substanz im Hintergrund erkennbar sein muss. Zudem wird durch den Begriff Rhein die Miteinbeziehung des Einzelreviers Andernach verdeutlicht. Auch eine Übersetzung ins Englische wird als greifbarer gegenüber dem Ursprungstitel angesehen. Das Logo des Mühlsteinreviers wird lediglich im Schriftzug verändert.

 

Kommunale Beschlussfassung

Im vergangenen Jahr wurden durch den Verbandsgemeinderat und den Stadtrat entsprechende

Grundsatzbeschlüsse für die Umsetzung des Projekts gefasst. Diese Beschlüsse wurden analog auch

in den anderen Gebietskörperschaften im Projekt beschlossen.

 

Vorbereitung eines Zweckverbandes

Im Rahmen der Genehmigung der Zweckverbandssatzung ist die Beteiligung der Aufsichtsbehörden vorzunehmen. Die Prüfunterlagen liegen derzeit zuständigkeitshalber bei der ADD zur Prüfung vor.

Am 30.04. ein Abstimmungsgespräch mit ADD, den Ministerien und der kommunalen Seite statt. Hier ist jedoch noch weiterer Klärungsbedarf.

 

Vorbereitung einer Vereinssatzung

Als zusätzliches Instrumentarium einer aktiven bürgerlichen Einbindung im Rahmen der Welterbe-Stellung ist derzeit die Vorbereitung einer Fördervereinsgründung im Lauf. Der Entwurf einer Fördervereinssatzung befindet sich derzeit in der Prüfung. Die VGV Vordereifel hat sich hinsichtlich der Prüfung der Gemeinnützigkeit Kontakte zum Finanzamt der Angelegenheit angenommen. Die satzungsmäßige Prüfung und die sich anschließende Genehmigung erfolgt durch das Amtsgericht Koblenz.

 

 

 

 

 

Zeit- und Kostenplan

Nach Auskunft des MWWK, Mainz, sieht der weitere Verfahrensablauf derzeit folgendermaßen aus:

 

10/2021:              Einreichung von Bewerbungen durch die Bundesländer

     2022:               Prüfung der Anträge durch eine Expertenkommission der Kultusministerkonferenz

03/2023:              Vorlage des Abschlussberichts des Fachbeirates

10/2023:              Beschluss der Kultusministerkonferenz

01/2024:              Einreichung der neuen Tentativliste bei der UNESCO Paris

01/2025:              Einreichung des Antrags der neuen Tentativliste beim Welterbezentrum der

UNESCO in Paris

 

Im September dieses Jahres findet eine Bereisung des Mühlsteinreviers mit ExpertInnen des erwähnten Fachbeirats des Landes statt, der den Vorantrag bewerten wird und eine hoffentlich positive Empfehlung ausspricht. Anschließend hierzu wird man auch seriöse Zeit-, Personal- und Kostenpläne entwickeln können.

 

Zur Zeit bereitet die Gutachtergemeinschaft mit Unterstützung des Arbeitskreises den Vorantrag an das Land vor. Damit der Antrag auch bebildert werden kann, wurde Hans-Peter Kappest, der sich schon als Traumpfade-Fotograf einen Namen gemacht hat, beauftragt im ganzen Revier die Bilder zu fertigen.

 

Es ist beabsichtigt, den Vorantrag mit Beteiligung der Gutachtergemeinschaft im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung aller Ältestenräte/Beigeordneten- und Fraktionsgespräche vorzustellen.