Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Beschluss:

Der Stadtrat beschließt, das Anliegen zur Errichtung neuer Wohnmobilstellplätze weiter zu verfolgen. Die Beratungen zur Umsetzung sollen zunächst im Bauausschuss des Stadtrats Mendig geführt werden.

 

 

Abstimmungsergebnis:

 

Einstimmig

./.

Zustimmungen

20

Ablehnung

4

Stimmenenthaltungen

./.

 

 


Sachverhalt:

Die CDU Stadtratsfraktion Mendig hat den beigefügten Antrag (Anlage 1) zur Ausweisung eines weiteren Wohnmobilstellplatzes in der Stadt Mendig eingereicht.

 

Der Antrag wird im Rahmen der Sitzung vorgetragen.

 

Bei Wohn- und Reisempobilplätzen unterscheidet man grundsätzlich vier Arten von Plätzen:

a) Transitplatz (Basic-Platz): Einfacher Übernachtungsplatz, oft ohne jeden Komfort.
b) Kurzreiseplatz (Standard-Platz): Für Wohnmobile ausgewiesene Stellflächen, häufig mit Ver- und Entsorgungseinrichtungen, Stromanschlüssen, Müllbehälter und Infotafel zur Stellplatzorganisation  ausgestattet.
c) Wohnmobilhafen (Premium-Platz): Stellflächen mit gehobener Ausstattung (Sanitäranlagen, Geschirrspülbecken, Waschmaschine, Wäschetrockner, Hundedusche, WLAN, Infomöglichkeiten zu touristischen Attraktionen, Brötchenservice und Persönliche Gästebetreuung), die ausschließlich Wohnmobilen vorbehalten sind.
d) Touristikplatz: Es handelt sich um einen bewirtschafteten Stellplatz in Verbindung mit sonstigen touristischen Einrichtungen. Die Anzahl der Übernachtungen ist auf max. 3 Tage begrenzt. Die Stellplätze sind nicht zum Camping geeignet. Meistens verfügen diese Anlagen über Ver-/Entsorgungseinrichtungen, teilweise werden auch eigene Sanitärgebäude vorgehalten.

Die Verwaltung wurde gebeten, bereits im Vorfeld Fördermöglichkeiten zu prüfen. Derzeit besteht die Möglichkeit einer Förderung für die Anlegung eines Wohnmobilstellplatzes über die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mittelrhein mbH (WFG).  Die mögliche Förderung beträgt 50% der förderfähigen Kosten, max. 50.000 EUR. Um eine Förderung in Anspruch nehmen zu können, müssen mindestens 10 Stellplätze entstehen und zudem über eine Ver- und Entsorgungsmöglichkeit verfügen.

 

Der Deutsche Tourismusverband hat ein Handbuch als Planungshilfe herausgegeben, den wir dieser Vorlage ebenfalls als Anlage beifügen.


Entwicklung des Reise-/Wohnmobilmarktes:

Auf Campinganlagen fühlen sich andere Besucher häufig von der großen Mobilität der Wohnmobilisten gestört, daher suchen Wohnmobilisten vermehrt nach Alternativen.
Heute gibt es in Deutschland 3600 Stellplätze mit insgesamt 62000 Standplätzen, die vielfältiger und lebendiger denn je sind.
In Deutschland gibt es laut dem Caravaning Industrie Verband e.V. und dem Kraftfahrt-Bundesamt 520.000 zugelassene Wohnmobile in Deutschland (seit 2010 ist der Fahrzeugbestand um 26,2 % angestiegen) und 1,35 Millionen in ganz Europa.
Über 90 % der Wohnmobilisten verreisen zweimal oder öfter pro Jahr für eine Dauer von mindestens fünf Tagen.  Fast 40 % verreisen viermal oder öfter für einen längeren Zeitraum und einige von ihnen machen zusätzlich zu den längeren Reisen auch noch mehr als fünf Kurzreisen im Jahr.

 

Es wird vorgeschlagen, dass die weitere Beratung im zuständigen Ausschuss der Stadt erfolgen sollte. In einem ersten Schritt sollten dafür grundsätzlich geeignete Grundstücke näher überprüft werden. Konkret wäre zunächst zu prüfen, ob die Flächen zur Entwicklung eines Wohnmobilplatzes tatsächlich geeignet sind. Des Weiteren sollte bereits zu Beginn die Bereitschaft der Eigentümer abgefragt werden.

 

Was bringen Wohn-/Reisemobilplätze an Wertschöpfung?

Ausgaben Kopf / Tag:


 

Unterkunft

Gastronomie

Lebensmittel

Sonstige Waren

Freizeit / Kultur / Unterhaltung / Sport

Sonstige Dienstleistungen inkl. lokaler Transport

Reisemobilisten

4,20 €

14,50 €

11,40 €

10,40 €

5,90 €

4,10 €

Reisemobilisten bei Tagesreisen

 

14,90 €

10,70 €

8,70 €

5,80 €

4,50 €



à Insgesamt belaufen sich die Umsätze durch Reisemobilisten, außerhalb von Campingplätzen auf 1,33 Millarden Euro; 50,50 € bei Übernachtungstouristen und 44,60 € je Person und Tag.
àDazu kommen die Umsätze durch Fahrkosten in Höhe von 986,4 Millionen €