Beschluss:
Der Werkausschuss beschließt, dass die Entwässerungsanlagen für das
Neubaugebiet „Verlängerung Eichenweg“ auf 20-jährliche Regenereignisse
ausgelegt werden sollte. Die Ausführungsplanung soll auf dieser Grundlage
erstellt werden.
Der Werkleiter wird beauftragt, einen entsprechenden Erschließungsvertrag
mit der Stadt Mendig abzuschließen.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig |
./. |
Zustimmungen |
2 |
Ablehnung |
4 |
Stimmenenthaltungen |
3 |
Der Werkausschuss beschließt, dass die Entwässerungsanlagen für das
Neubaugebiet „Verlängerung Eichenweg“ auf 10-jährliche Regenereignisse
ausgelegt werden sollte. Die Ausführungsplanung soll auf dieser Grundlage
erstellt werden.
Der Werkleiter wird beauftragt, einen entsprechenden Erschließungsvertrag
mit der Stadt Mendig abzuschließen.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig |
./. |
Zustimmungen |
5 |
Ablehnung |
2 |
Stimmenenthaltungen |
2 |
Sachverhalt:
Die Stadt Mendig plant bekanntlich die Entwicklung eines allgemeinen
Wohngebietes in der Verlängerung Eichenweg, im Stadtteil Obermendig. Das hierzu
erforderliche Bauleitplanverfahren hat die Stadt Mendig durchgeführt und den
Satzungsbeschluss in der Sitzung des Stadtrates am 09.06.2020 gefasst.
Parallel zum Bebauungsplanverfahren wurde von Seiten des Eigenbetriebes
Wasser und Abwasser der Verbandsgemeinde Mendig eine Entwässerungsplanung in
Auftrag gegeben. Mit der Erstellung der Planung wurde das Büro Schneider Umwelt
GmbH aus Mendig beauftragt. Die Planung wurde im Entwurfsstadium bereits mit der
Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz abgestimmt. Diese sieht
derzeit eine Dimensionierung des geplanten Stauraumkanals sowie der
angeschlossenen Sammler zur Aufnahme eines zehnjährigen Regenereignisses vor.
Dies wird sowohl von Seiten des beauftragten Fachplaners als auch von Seiten
der Wasserwirtschaftsverwaltung als ausreichend angesehen.
Der Werkausschuss hatte sich in der Sitzung am 20.06.2018 dafür
ausgesprochen, dass möglichst viel Wasser im Plangebiet selbst zurückgehalten
werden soll, jedoch mindestens eine Dimensionierung für ein zehnjährliches
Regenereignis. Im Zuge der Erstellung
der vorliegenden Entwurfsplanung wurde durch das Büro Schneider Umwelt geprüft,
ob die Dimensionierung der Entwässerungsanlagen auch für noch größere
Regenereignisse im geplanten Baugebiet realisiert werden könnten und mit
welchen Kosten in diesem Fall zu rechnen wäre.
Entsprechend der Grundsätze für eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung von
Oberflächenwasser in einem Baugebiet war die primäre Zielsetzung des
Eigenbetriebes eine Entwässerung im modifizierten Trennsystem und Versickerung
in einem zentralen Versickerungsbecken. Hierzu wurden bereits im Jahr 2018
entsprechende Untergrunduntersuchungen durchgeführt, mit dem Ergebnis, dass
eine Versickerung möglich wäre. Durch die Rechtsprechung ist zwischenzeitlich
geklärt, dass Versickerungsanlagen oberhalb vorhandener Wohnbebauung nicht
zulässig sind, da hierdurch eine Gefährdung der Unterlieger nicht
ausgeschlossen werden kann. Aus diesem Grund musste die ursprüngliche Planung
verworfen und eine Entwässerungsplanung im Mischsystem an die bestehende
Kanalisation erstellt werden. Um eine Überlastung des bestehenden Netzes durch
das Neubaugebiet zu verhindern, ist der Einbau eines Stauraumkanals im
Neubaugebiet vorgesehen. Das darin zurückgehaltene Wasser wird gedrosselt mit
40 l/s dem bestehenden Kanalnetz im Ernteweg zugeführt. Nach den einschlägigen
Regelwerken (Regelwerk DWA-A 118) ist die Bemessung von Entwässerungsanlagen in
einem Wohngebiet für 3-jährliche Regenereignisse vorzusehen. Die vorliegende
Planung übersteigt diese Anforderung.
Zu berücksichtigen ist ferner, dass die Außengebietswasserzuflüsse bisher
das Kanalnetz zusätzlich belasten, da sie nicht zurückgehalten werden und in
die Ortslage fließen können. Die Bewirtschaftung von Außengebietswasser ist
Aufgabe der Ortsgemeinde, hier der Stadt Mendig. Im Zuge der Erschließung des
Neubaugebietes ist es vorgesehen, die Gefahr von Außengebietswasser durch die
Anlegung von Querschlägen, einer offenen Muldenentwässerung oberhalb der
Baustraße und die Anschüttung eines Walls am nördlichen Ende des Baugebiets zu
reduzieren.
Die aktuelle Entwurfsplanung wurde im Rahmen der Sitzung des
Werkausschusses am 24.06.2020 von Herrn Jürgen Schneider, vom Büro Schneider
Umwelt vorgestellt. Das Planungsbüro wurde auf Beschluss des Werkausschusses
beauftragt, zusätzlich verschiedene Varianten zu rechnen und darzustellen, ob
diese tatsächlich umsetzbar sind und wie sich die Maßnahme kostentechnisch und
wasserwirtschaftlich auswirkt.
Das Büro hat daraufhin zusätzlich zu der 10-jährlichen Dimensionierung
des Kanalnetzes unter anderem ein 20-jährliches Regenereignis berechnet. Im
Rahmen des letzten Beigeordnetengespräches am 19.08.2020 wurde auf die
verschiedenen Varianten eingegangen. Mehrheitlich ist man dort zu dem Ergebnis
gelangt, dass die Dimensionierung der Entwässerungsanlagen für 20-jährliche
Regenereignisse eine nochmalige Verbesserung zu der bestehenden Planung für
10-jährliche Regenereignisse darstelle und die damit verbundenen Mehrkosten von
rd. 85.000 EUR vertretbar und zumutbar seien.
Der Werkausschuss hat nunmehr darüber zu beraten, ob diese Variante zur
Ausführung kommen soll.